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Referent/in |
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Mi. 18.11.2009
18.15
bis
19.45 Uhr |
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Prof. Dr.
Micha Brumlik
(Universität Frankfurt)
Homepage
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Pädagogik und Kulturwissenschaft
Ist es nur ein Tribut an modische Strömungen, wenn die Erziehungswissenschaft neuerdings als „Kulturwissenschaft“ betrieben werden soll? „Kulturwissenschaftlich“ gehen Geistes- und Sozialwissenschaften dann vor, wenn sie sich ihren Gegenständen – von Handlungen über Personen zu Institutionen – als Ausdrucksformen gesellschaftlicher Verhältnisse zuwenden und dabei disziplinäre Grenzen nicht scheuen. Erziehungswissenschaft, Pädagogik wurde und wird als normative Prinzipienwissenschaft, als kausal interessierte Sozialwissenschaft, die Sozialisationsverläufe erklärt, sowie als empirische Bildungswissenschaft, die Lernerfolge und deren Hindernisse beschreibt und identifiziert, betrieben. Die kulturwissenschaftliche Perspektive sieht Sozialisation als „Initiation in eine Kultur“ und versteht unter „Kultur“ ein stets auch von Herrschaft und Einschränkungen geprägtes Symbolsystem.
Vortragspräsentation als PDF-Download
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Referent/in |
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Thema |
Mi. 28.10.2009
18.15
bis
19.45 Uhr |
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Dr. Eva Borst
(Universität Mainz)
Homepage
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Erziehung wozu – Bildung wohin? Kritische Anmerkungen zum fragwürdig Werden pädagogischer Kategorien
Der Streit um die Deutungshoheit der pädagogischen Kategorien „Erziehung“ und „Bildung“ ist voll entbrannt. Das hat nicht zuletzt mit der radikalen Umstrukturierung unserer Gesellschaft in ein neoliberales System zu tun. Die Fragen, ob Kinder überhaupt noch erzogen werden sollen und ob der klassische Bildungsbegriff noch Gültigkeit beanspruchen kann, polarisieren nicht nur diejenigen Wissenschaftler/innen, die sich per definitionem mit diesen Problemen beschäftigen. Auch Vertreter/innen der Politik und der Wirtschaft versuchen nachdrücklich, ihren Einfluss geltend zu machen und einen hegemonialen Diskurs über die Begriffe „Erziehung“ und „Bildung“ durchzusetzen. Dabei ist es nicht unerheblich, dass beide Begriffe durch „Lernen“ ersetzt werden sollen. Angesichts dieser Situation ist es notwendig und sinnvoll, sich alle drei Begriffe genauer anzuschauen und sie sowohl historisch wie auch systematisch zu differenzieren.
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Referent/in |
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Thema |
Mi. 03.06.2009
18.15
bis
19.45 Uhr |
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Prof. Dr. Dr. Peter Alheit
(Universität Göttingen)
Homepage
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Die symbolische Macht des Wissens. Exklusionsmechanismen des universitären Habitus
Natürlich ist die Rede vom universitären Habitus polemisch. Es gibt nicht den Habitus. Wir wissen, dass verschiedene Fachkulturen ihre eigenen habituellen Marotten entwickeln: die Mediziner, die Juristen, die Ökonomen, gewiss auch die Theologen. Der angekündigte Vortrag knüpft freilich an die Pauschalerfahrung einer Studierendengruppe an, die in der Forschung vernachlässigt wird: jene Studierenden, die international als Non-traditionals be-zeichnet werden - Menschen, die auf zweiten oder dritten Bildungswegen zur Universität gekommen sind und diese Einrichtung spontan als fremd, realitätsfern und anmaßend erfahren.
Deutsche Universitäten, das ist das Ergebnis einer international vergleichenden Studie, die der Vortrag vorstellen wird, sind von einer Aura der Exklusivität umgeben - unabhängig davon, was man studiert. Leute, die aus nicht-akademischen Milieus an die Universität kommen, beschleichen Minderwertigkeitsgefühle, wenn sie in Seminaren sitzen. Sie kommen sich dumm vor, zu alt, unflexibel, nicht dazu gehörig.
Es scheint tatsächlich ein universitärer Habitus zu sein, eine symbolische Macht des Wissens, die das merkwürdige Exzellenzgehabe deutscher Universitäten umgibt. Und das unterscheidet sie von dänischen, schwedischen oder finnischen Universitäten, ganz besonders auch von Hochschulen in Großbritannien.
Vortragspräsentation als PDF-Download
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Referent/in |
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Thema |
Mo. 24.06.2009
18.15
bis
19.45 Uhr |
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Prof. Dr. Horst Friedrich Rolly
(Theolog. Hochschule Friedensau)
Homepage
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Bildung und Soziale Ungleichheit in Indien
Die immer wieder in landesspezifischen Kontexten gestellte Frage, ob Bildung bestehende Ungleichheiten festigt oder zur Egalisierung bzw. zur sozialen und wirtschaftlichen Aufwärtsmobilität niedriger Einkommensgruppierungen beiträgt, ist auf Indien bezogen nicht einfach zu beantworten. Zwar hat die Politik der Reservierung von 50% der Plätze im öffentlichen und staatlich subventionierten privaten Bildungswesen die Chancen auf Bildung und korrespondierende qualifizierte Beschäftigung für die Zielgruppen der Scheduled Castes and Tribes and Other Backward Classes wesentlich erhöht, doch verhindern die einseitige Nutzung dieser Maßnahme, regionale Disparitäten und die Schwerkraft obsoleter Traditionen eine nachhaltige Demokratisierung des Bildungswesens und des Arbeitsmarktes in der indischen Leistungsgesellschaft. Dieser Vortrag wird besonders die soziale Ungleichheit im ländlichen Indien thematisieren und die Ergebnisse eigener empirischer Forschungen zur Verbesserung der schulischen Situation arbeitender und um Teil in Schuldknechtschaft verpfändeter Kinder darstellen.
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Datum |
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Referent/in |
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Thema |
Mi. 13.05.2009
18.15
bis
19.45 Uhr |
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Prof. Dr. Christian Reutlinger
(IFSA Rohrschach)
Homepage
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Bildungsorte, -räume und -landschaften im Spiegel von Ungleichheit
Bildung ist räumlich geworden! Oder etwas moderater formuliert, haben räumliche Begriffe und Konzepte Einzug in den Bildungsdiskurs genommen und werden seit Mitte der 1990er Jahren als innovativ propagiert: Als Antwort auf die allgemein diskutierte Krise des formellen Bildungssystems (Stichwort PISA) wird beispielsweise mit räumlichen Modellen der lokalen Bildungslandschaften reagiert, die alle BildungsakteurInnen in Stadtteilen miteinander vernetzten soll. Unter dem Fokus von Ungleichheit werden im Referat die Problematiken eines nicht reflektierten Umgangs mit räumlichen Begriffen und Modellen am Beispiel des (steuerungs)politisch-programmatischen Konzepts lokaler, kommunaler oder regionaler Bildungslandschaften aus raumtheoretischer Perspektive diskutiert. Insbesondere für benachteiligte Kinder und Jugendliche gilt es ermöglichende Perspektiv auf informelle Bildungsräume zu skizzieren. Indem sie sich ihre Welt aneignen und gestalten scheinen sie ihren Alltag zunehmend mit Formen zu bewältigen (Bewältigungskarten), die mit den bisherigen pädagogischen Raumkonzepten verdeckt oder unsichtbar bleiben.
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Datum |
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Referent/in |
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Thema |
Mi. 22.04.2008
18.15
bis
19.45 Uhr |
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Prof. Dr. Christian Palentien
(Universität Bremen)
Homepage
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Armut und Bildung
Neuere Studien der Armutsforschung zeigen, dass der Anteil der Kinder und Jugendlichen, die in Deutschland in Armut leben, kontinuierlich ansteigt. Darüber hinaus sind immer mehr Familien der Mittelschicht und alleinerziehende Frauen von Armut bedroht. Im Mittelpunkt des Vortrags steht diese starke Zunahme des Anteils der von Armut betroffenen Kinder und Jugendlichen in der Bevölkerung. Nach einem kurzen Überblick über die Situation der Verbreitung von Armut wird gefragt, wie sich Armut von Kindern und Jugendlichen in den Bereichen der schulischen Bildung auswirkt und welche Rolle der Schule heute bei ihrer Verfestigung zukommt. Dargestellt wird, dass es trotz zahlreicher bildungspolitischer und pädagogischer Bestrebungen bisher nicht gelungen ist, einen Kreislauf, der zur Folge hat, dass die Chancen benachteiligter Kinder auf Grund ihres familialen Hintergrunds oftmals bereits vor dem Eintritt ins Schulsystem vermindert und im Laufe der Zeit verfestigt werden, zu durchbrechen.
Vortragspräsentation als PDF-Download
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Datum |
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Referent/in |
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Thema |
Mo. 12.01.2009
18.15
bis
19.45 Uhr |
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Prof. Dr. Dr. Peter Alheit
(Universität Göttingen)
Homepage
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Kritik der klassischen Sozialisationstheorien. Gibt es Alternativen zur Konzeptualisierung der Beziehung von Individuum und Gesellschaft?
(wegen Krankheit entfallen)
Als international bekannter Biographieforscher wird Professor Alheit die Frage stellen, ob die konventionellen Sozialisationstheorien theoretisch und empirisch die wechselseitige Beziehung von Individuum und Gesellschaft noch angemessen erfassen können. Mit der von ihm und seiner Forschungsgruppe entwickelten Theorie des Biographischen stellt er dem Sozialisationsdiskurs eine Alternative entgegen. Professor Alheit, ausgebildeter Soziologe und Erziehungswissenschaftler, ist Inhaber des Lehrstuhls für Allgemeine Pädagogik mit dem Schwerpunkt außerschulische Pädagogik am Pädagogischen Seminar der Georg-August-Universität Göttingen.
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Datum |
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Referent/in |
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Thema |
Mi. 28.01.2008
18.15
bis
19.45 Uhr |
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Prof. Dr. Albert Scherr
(PH Freiburg)
Homepage
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Prozesse moralischen Lernens
Sozialisationstheoretische Betrachtungen zur Situation sozialer Gruppen, die von Benachteiligungen und sozialer Ausgrenzung betroffen sind, folgen traditionell einer Sichtweise, die unterstellt, dass problematische Lebensbedingungen problematische Persönlichkeitsstrukturen und Verhaltensweisen hervorbringen. Ein solche Sichtweise soll im Vortrag hinterfragt werden. Aufgezeigt werden soll, dass eine zeitgemäße Sozialisationstheorie und Forschung gut beraten ist, kritische Distanz zu Varianten eines sozialtheoretischen Determinismus einzunehmen und sich reflexiv im Zusammenhang der Prozesse der Erzeugung von generalisierenden Verdächtigung benachteiligter Sozialgruppen zu verorten.
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Datum |
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Referent/in |
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Thema |
Mi. 05.11.2008
18.15
bis
19.45 Uhr |
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Prof. Dr. Hermann Veith
(Universität Göttingen)
Homepage
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Zwischen hemmungsloser Gier und autonomer Selbstbestimmung. Grundfragen der modernen Sozialisationstheorie
Auf Schritt und Tritt muss sich der Mensch mit sozialen Normen und kulturellen Werten auseinandersetzen. In westlichen Gesellschaften wird dabei sogar schon von den Heranwachsenden erwartet, dass sie sich im Sozialisationsprozess bei gleichzeitiger pädagogischer Förderung und Kontrolle zu eigenständig denkenden und selbstbestimmt handelnden Persönlichkeiten bilden. Dieser Prozess ist ebenso riskant wie facettenreich und vielschichtig. Dementsprechend gibt es nicht nur eine Theorie der Sozialisation, sondern sehr verschiedenartige Erklärungsansätze, die im Vortrag kurz vorgestellt werden sollen.
Vortragspräsentation als PDF-Download
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Datum |
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Referent/in |
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Thema |
Mi. 01.12.2008
18.15
bis
19.45 Uhr |
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Prof. Dr. Gertrud Nunner-Winkler
(Universität München)
Homepage
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Prozesse moralischen Lernens
Entgegen Kohlbergs Theorie stellen moralisches Wissen und moralische Motivation zwei voneinander unabhängige Dimensionen dar. Anhand von Daten aus eine Längsschnittstudie, in der ich die Entwicklung moralischer Motivation bei einer repräsentativen Stichprobe von anfänglich 200 vierjährigen Kindern bis zum Alter von 22 Jahren untersuchen konnte, werden einige Lernmechanismen skizziert, die den universellen frühen Erwerb moralischen Wissens sowie den verzögerten differentiellen Aufbau - und auch Abbau - moralischer Motivation erklären können.
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Datum |
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Referent/in |
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Thema |
Mi. 25.06.2008
18.15
bis
19.45 Uhr |
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Carmen Stadelhofer
(Zentrum für Allgemeine Wissenschaftliche Weiterbildung der Universität Ulm)
Homepage
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Neue Lernformen im Alter
Dass Lernen bis ins hohe Alter möglich ist, bestätigen sowohl die Erkenntnisse der gerontologischen wie auch der neueren Hirnforschung. Lebenslanges Lernen ist aber auch zur Notwendigkeit geworden, wenn ältere Erwachsene an den gesellschaftlichen Entwicklungen teilhaben möchten. Unter diesen Prämissen gewinnen neue Lernformen in der Weiterbildung Älterer eine große Bedeutung: Weg von den tradierten rezeptiven Lernformen („Nürnberger Trichter“) hin zu Lernformen, Methoden und Lernorten, die sich als „Ermöglichungsräume“ verstehen, die dem/der Lernenden „Raum“ geben, eigene Erfahrungen, Fähigkeiten und Fertigkeiten in den Lernprozess einzubringen und ihm/ihr ermöglichen, mit anderen gemeinsam Ziele, Inhalt und Methoden des Lernens weitgehend selbst zu bestimmen. Kommunikation und Kooperation sind dann bedeutsame Brückenpfeiler in dieser neuen Lernkultur, die alle Lernfelder umfasst. Die neuen Kommunikationsmittel, insbesondere das Internet, spielen dabei eine tragende Rolle.
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Datum |
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Referent |
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Thema |
Mi. 11.06.2008
18.15
bis
19.45 Uhr
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PD Dr. Helmut Bremer
(Universität Hamburg)
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'Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm – oder doch?' Zur Milieubezogenheit von Bildung sozialer Mobilität
Was die Menschen aus sich machen, welche Biographie sie einschlagen und wohin sie sich bewegen, hängt heute mehr denn je mit ihrem Bildungsweg zusammen. Bisweilen wird angenommen, dass durch Wohlstand sowie die Individualisierung und Pluralisierung von Lebenslagen heute allen deutlich mehr Chancen offen stehen.
Aber wie groß ist das Ausmaß dieser Möglichkeiten wirklich? Dieser Frage soll im Vortrag mit Bezug auf das Konzept der „sozialen Milieus“ nachgegangen werden. Unter Heranziehung von Forschungsbefunden zum Bildungsverhalten wird gezeigt, inwiefern Bildungslaufbahnen heute insbesondere im jungen und mittleren Erwachsenenalter noch durch das Herkunftsmilieu begrenzt sind oder sich davon entfernen.
Vortragspräsentation als PDF-Download
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Datum |
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ReferentIn |
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Thema |
Mi.
23.04.2008
18.15
bis
19.45 Uhr |
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Prof. Dr. Ursula Carle
(Universität Bremen)
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Übergangskompetenz mit Kindern bis zum Schuleintritt entwickeln
Von der Familie in die Krippe, von der Krippe in den Kindergarten, vom Kindergarten in die Schule kommen institutionelle Übergänge kennzeichnen nicht nur den Wechsel von einer Institution in die nächste.
Neben den theoriebasierten Modellierungen des Phänomens Übergang, zeigen empirische Studien, wie Kinder und Erwachsene Übergänge bewältigen und ihre Übergangskompetenzen für künftige Situationen nutzen.
Der erste Vortrag im Sommersemester 2008 widmet sich Übergängen von der Geburt bis zum Schuleintritt und stellt nach einem kurzen theoriebezogenen Überblick die Frage, wie Kinder Übergangskompetenzen entwickeln können und welche Unterstützung sie dabei durch Erwachsene erfahren sollten.
(Vortragspräsentation als PDF-Download)
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Datum |
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ReferentIn |
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Thema |
Mi.
14.05.2008
18.15
bis
19.45 Uhr |
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Dr. N. Gaupp,
(wissenschaftliche Referentin am Deutschen Jugendinstitut in München)
Homepage
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Hauptschülerinnen und Hauptschüler auf dem Weg von der Schule in die Arbeitswelt - Ergebnisse aus dem DJI-Übergangspanel
Der Übergang Schule - Beruf wird für bildungsbenachteiligte Jugendliche zunehmend länger und komplizierter. Der Vortrag untersucht anhand von Daten des DJI-Übergangspanels die Frage, wie sich die Übergangswege von Jugendlichen mit Hauptschulbildung gestalten und welches die Determinanten für gelingende bzw. misslingende Übergänge sind.
(Vortragspräsentation als PDF-Download)
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